Medizinische Notversorgung Tansania - Lage unserer Partnerkrankenhäuser

 Liebe Tansaniafreunde, 
 
ich hoffe, es geht Ihnen allen gut. Ich möchte Sie mit diesem Bericht etwas auf dem Laufenden halten, was unsere Partner in Tansania betrifft.

Nachdem das tansanische Gesundheitsministerium bis Mitte April wöchentlich Lageberichte abfasste, ist diese Offenheit seit Mitte April abhandengekommen. Aus internationalen Quellen geht hervor, dass mit Stand 16. Mai in Tansania insgesamt 509 positiv getestete COVID-19-Fälle zu verbuchen sind, darunter bislang 21 Todesfälle. 108 Patienten sollen mittlerweile genesen sein. Auf einer Karte der WHO ist die Anzahl von neuen Corona-Fällen in der Woche vom 30. April bis 6.Mai farblich dargestellt. Tansania und Kenia werden der Kategorie 101 - 1000 neue Fälle zugeordnet. Die afrikanischen Hotspots liegen in Ägypten, Algerien, Ghana, Nigeria und Republik Südafrika. 

Die Krankenhausverwalterin des Machame Hospitals, Frau Blessing Kisanga, schreibt in einer Mail, dass die Medikamentensendung von „Action Medeor Tanzania Ltd.“ im Wert von 7.500 € für das erste Halbjahr 2020 gut angekommen ist. Im zweiten Teil der Mail geht sie auf die Folgen von Corona für die Krankenhäuser ein. 

Sie schreibt, dass COVID-19 eine echte Herausforderung darstellt und dass es eine Reihe von Regierungsvorschriften gäbe, die sie alle einhalten würden. Sie wüssten zwar noch nicht, was COVID-19 medizinisch bedeutet, aber die ökonomischen Auswirkungen würden bereits zu massiven Einschränkungen führen. Sowohl der Tourismus als auch andere Wirtschaftszweige sind im Niedergang. Auch die Krankenhäuser würden diese ökonomischen Auswirkungen zu spüren bekommen.

Die Patientenzahlen hätten sich mindestens halbiert und viele Patienten würden nur in fortgeschrittenem Zustand eingeliefert. Dies läge auch daran, dass die Leute fürchten, ihren Job und dadurch ihr Einkommen und infolgedessen ihre Krankenversicherung zu verlieren.

Demgegenüber würden die laufenden Kosten des Krankenhauses weiterlaufen, was zu einer schwierigen finanziellen Situation führt. Ein zusätzlicher Kostenfaktor würde durch Schutzkleidung für das medizinische Personal verursacht. Dieses Material würde im Raum Moshi zwar verfügbar sein, muss allerdings vom Krankenhaus selbst bezahlt werden.

Der Brief schließt mit: Wir können nur versuchen, unser Bestes zu geben und darum zu beten, als Individuen und als Institution zu überleben.
 
Ich denke, das können wir gleich in unsere Fürbitte aufnehmen.
 
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Dr. med. Fritz Seiler

http://mnt-bayreuth.org/

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